Schlossmuseum
Von Herren und Untertanen
Im Ostflügel des Schlosses wird auf drei Ebenen die Geschichte von Dorf und Herrschaft Glatt dargestellt. Im Blickpunkt steht das Verhältnis der Herrschaft zu den Untertanen.
Die Herren von Neuneck beherrschten das Dorf Glatt vom 13. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1671. Das Verhältnis der Herren von Neuneck zu ihren Untertanen gestaltete sich keineswegs konfliktfrei, wie der Bauernkrieg von 1525 schlagartig belegt. Im 18. Jahrhundert unterstand die Herrschaft Glatt den Fürstäbten des Klosters Muri (1706–1803). Unter dem Krummstab war auch in Glatt gut leben. Das Kloster Muri bescherte der Herrschaft einen Innovationsschub. Als Mittelpunkt eines reichsunmittelbaren Miniaturstaates erlebte das Dorf Glatt eine Glanzzeit seiner Geschichte.
1803 fiel die Herrschaft Glatt an die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Das Dorf Glatt, das wenig mehr als 400 Einwohner zählte, war bis 1854 Sitz eines hohenzollerischen Oberamts. Der Anschluss an Preußen im Jahr 1850 brachte für Glatt zwar den Rückfall in die Bedeutungslosigkeit, aber nach der Reichsgründung 1871 auch den wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes.
Das Schlossmuseum steht unter der Trägerschaft der Stadt Sulz am Neckar und wird mitbetreut vom Bürger- und Kulturverein Wasserschloss Glatt e. V. Die Exponate entstammen überwiegend dem reichhaltigen Fundus der Sammlung Siegfried Esslinger.